
5 typische Fehler beim FDM- 3D-Druck – und wie du sie vermeiden kannst
- Mark Zedelmayer
- 17. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Der FDM (Fused Deposition Modeling)-3D-Druck ist eine beliebte Technik, um Prototypen, Werkzeuge oder kreative Objekte herzustellen. Doch selbst erfahrene Nutzer stoßen manchmal auf Probleme. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir 5 typische Fehler beim FDM-3D-Druck, erklären warum sie entstehen und geben dir Tipps, wie du sie beheben oder vermeiden kannst.
1. Erster Schichtproblem / Nicht haftende erste Schicht

Die erste Schicht des Prints haftet nicht richtig am Druckbett – der Druckjob rutscht weg oder biegt sich ab.
Warum entsteht dieser Fehler?
- Das Druckbett ist nicht sauber.
- Die Nozzle ist zu hoch eingestellt (zu viel Abstand).
- Die Temperatur des Druckbetts ist zu niedrig. - Der Druckkopf hat einen Verschleiß oder Verstopfung.
Wie kann man es beheben?
- Reinige das Druckbett mit Alkohol oder spezieller Haftunterlage. - Kalibriere die Z-Achse neu, damit die Nozzle optimal nahe am Bett ist. - Verwende bei Kunststoffen wie PLA eine Temperatur von etwa 60–70 °C. - Prüfe regelmäßig den Zustand der Düse und reinige sie bei Bedarf.
2. Underextrusion / Zu wenig Material

Was passiert? Der Drucker drückt nicht genug Filament durch die Düse aus – das Ergebnis sieht hohl oder unvollständig aus.
Warum entsteht das?
-Das Filament ist verknickt oder blockiert.
- Die Extruder-Verspannung ist locker.
- Die Düse ist verstopft.
- Die Feedrate (Geschwindigkeit) ist zu hoch für das verwendete Material.
Wie kann man es beheben?
- Überprüfe das Filament auf Knicke und ziehe es gerade.
- Spanne die Extruderrolle fester an.
- Reinige die Düse mit einem Drahtpinsel oder heize sie aus, um Blockaden zu entfernen.
- Reduziere die Druckgeschwindigkeit oder erhöhe den Flow-Wert in deiner Slicer-Software.
3. Overextrusion / Zu viel Material

Was passiert? Zu viel Material wird gedruckt – die Schichten sind dicker als geplant und das Teil hängt „über“.
Warum entsteht das?
-E-Steps der Software stimmen nicht
-Der Flow-Wert ist zu hoch eingestellt.
-Die Nozzle ist zu tief gesetzt (zu wenig Abstand zum Bett).
-Das Filament dehnt sich beim Aufheizen aus.
Wie kann man es beheben?
E-Steps kalibrieren
Passe den Flow-Wert in deinem Slicer nach unten an. Bzw. Die Extrudionsrate einstellen.
Kalibriere die Z-Höhe erneut.
Teste verschiedene Temperatureinstellungen – manche Materialien benötigen weniger Wärme.
4. Layer Shifting / Schichtversatz

Was passiert? Während des Drucks verschiebt sich die Position der Schichten – das Modell sieht schräg oder verzogen aus.
Warum entsteht das?
- Erschütterungen oder Vibrationen während des Drucks.
- Lockere Antriebsriemen an X- oder Y-Achse.
- Überlastung des Stepper-Motors (z.B. durch hohe Geschwindigkeit).
Wie kann man es beheben?
- Stelle den Drucker auf einer stabilen Unterlage ab.
- Kontrolliere und spanne die Riemen.
- Reduziere die Druckgeschwindigkeit.
- Aktiviere ggf. eine „Vibration Damping“-Funktion im Firmware-Code.
- Spannung der Schrittmotoren anpassen
5. Stringing / Brückenbildung zwischen Details !

Was passiert? Das Druckbild zeigt „Fäden“ oder „Brücken“ zwischen Teilen des Modells – besonders auffällig bei kleinen Details oder Hohlräumen.
Warum entsteht das?
- Die Retraktion (Zurückziehen des Materials) ist nicht ausreichend eingestellt.
- Die Temperatur ist zu hoch – das Filament tropft.
- Das Material neigt zu Stringing (z.B. TPU oder PETG).
Wie kann man es beheben?
- Erhöhe die Retraktion in deinem Slicer bzw kalibriere den Rückzug.
- Verringere die Drucktemperatur um 5–10 °C.
- Nutze eine Kühlung (Fan) direkt nach dem ersten Layer.
- Verwende eine „Coasting“- oder „Retraction-Zonen“-Einstellung in der Software. ---
Fazit
Der FDM-3D-Druck bietet viele Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Mit etwas Erfahrung und Feinjustierung lassen sich die meisten Probleme beheben. Wichtig ist vor allem: - Regelmäßige Pflege des Druckers - Präzise Einstellungen in der Slicer-Software - Testdrucke zur Optimierung.
Mit diesen Tipps wirst du schneller zu perfekten Drucken kommen!
Viel Spaß beim Drucken.
Das ZeMa-3D Team
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